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Schriftstellerei: Tipps zum Überarbeiten

von Thomas Poppner

Überarbeiten mit Papyrus

Ich schreibe mit Papyrus Autor. Eigentlich müsste man meinen, dass damit auch die Überarbeitung am einfachsten vonstatten gehen würde. Das ist allerdings nicht so. Wahrscheinlich liegt es daran, dass man immer nur eine Sache auf einmal angehen sollte. Was meine ich damit?

Lernen von Gettings Things Done

Als Fan von David Allen mit Getting Things Done habe ich gelernt, dass unser Gehirn sich gern auf eine Aufgabe einstellt. Es will entweder analysieren oder abarbeiten. Schön. Diese Einschätzung von David Allen betrifft eigentlich Aufgabenlisten, die er grundsätzlich in die einzelnen Aufgabenbestandteile herunterbricht und Projekte nennt. Er hat mich voll erwischt mit der Analyse, dass man bestimmte Aufgaben in seiner To-do-Liste nicht angeht, weil nicht klar ist, was der nächste Schritt ist.

"Geburtstagsgeschenk für Peter" ist so eine Sache. Warum besorgt man kein Geburtstagsgeschenk für Peter? Weil das Gehirn mit der Komplexität dieser Aufgabe überfordert ist. David Allen würde zunächst mal in Budget definieren. Dann würde Brainstorming machen, was denn infrage kommen könnte. Danach würde er recherchieren, woher das Geburtstagsgeschenk bekommt. Und schließlich würde er es kaufen. So wurde aus einem Eintrag in der Aufgabenliste ein vierteiliges Projekt.

Diese Art des Vorgehens habe ich für meine Überarbeitungen ebenfalls verwendet. Nur ganz kleine Änderungen nehme ich beim Durchlesen meiner Geschichte vor. Bei allem anderen mache mir Kommentare an den Rand, die ich in einem gesonderten Schritt abarbeite.

Überarbeiten auf Papier

Interessanterweise ist es nicht Papyrus, bei dem mir die meisten Probleme im Text auffallen. Fast unschlagbar ist ein Ausdruck auf Papier, in dem man wunderbar herumkritzeln kann.

Ich weiß nicht, woran es liegt. Vielleicht daran, dass es einfach Freude macht, wie ein Lehrer mit einem Stift Textteile anzustreichen, einzukreisen, durchzustreichen oder was auch immer. Wer seine Geschichte überarbeitet, sollte sie wenigstens einmal ausgedruckt haben.

Als Alternative dazu, könnte man auch …

Überarbeiten auf dem iPad

Im Gegensatz zu fast allen Leuten, die ich kenne, bin ich kein iPad-Fan. Ich liebe meine Tastatur. Alles geht damit schneller und auf einem iPad mit Tastatur lässt sich letztlich weniger gut arbeiten wie auf einem MacBook Air.

Aber zum Überarbeiten eignet sich ein iPad mit Pencil hervorragend. Ich hatte das offen gestanden nur ausprobiert, weil ich auf einen aufwändigen Ausdruck von hunderten Seiten verzichten wollte.

Ich bleibe dabei, dass Papier unschlagbar ist. Aber direkt danach kommt das iPad mit Pencil. Ich habe dazu einen gesonderten Blogbeitrag geschrieben. Bitte nicht die "normale" Vorschau-App verwenden, sonst gehen dir regelmäßig deine Änderungen verloren.

Überarbeiten auf dem E-Book-Reader

Wenn du dein Buch für als E-Book herausbringen willst, solltest du es dir auch als E-Book ansehen.

Ich arbeite hier ja mit meiner eigenen Romanvorlage, mit der ich jederzeit in der Lage bin, ein professionellen Ansprüchen gerechtes E-Book zu erstellen. Mindestens einmal lese ich mein Buch dann mit dem Kindle durch. Dabei fallen mir neben Formatierungsproblemen auch einige Dinge im Text auf.

Sonderbarerweise ist die Anzahl der Anmerkungen und die Qualität der Anmerkungen nicht so hoch wie bei Papyrus Autor, dem Papierausdruck oder dem iPad. Vielleicht liegt es daran, dass die Touch-Tastatur auf dem Kindle wirklich keine Begeisterung auslöst. Darum würde ich diese Art der Überarbeitung relativ am Schluss wählen.

Fazit zur Überarbeitung

Neben der Überarbeitung mit dem gewählten Schreibprogramm – bei mir Papyrus Autor – sollte man unbedingt auch andere Medien in Betracht ziehen. Besonders gute Erfahrungen habe ich gemacht mit Papierausdrucken und dem iPad.

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